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Spätgotik trifft 3-D-Druck

Wer in Sindelfingen vom Webereimuseum aus durch die alte Klostermauer in das ehemalige in das ehemalige Stiftsgebiet rund um die romanische Martinskirche eintritt, stößt seit 2019 auf ein eindrucksvolles Bronzerelief. Die spektakuläre Aufstellung dieses Werks sollte einerseits an die Bedeutung des weltlichen Chorherrenstifts erinnern, das 1477 vom württembergischen Grafen Eberhard nach Tübingen verlegt wurde, um die neu gegründete Universität finanziell und personell auszustatten.
Die Aufstellung des Bronzereliefs im Freien hatte aber auch noch einen weiteren wichtigen kulturhistorischen Hintergrund, der längst vergessen war. Die Beschäftigung mit dem Originalrelief ließ nämlich erkennen, dass der Standort dieses Werks in der Nordwestecke der Kirche nicht der originale sein konnte. Die Initiative "Kultur am Stift" stieß dabei eine Debatte an, die tief in theologische und kulturhistorische Dimensionen eintauchte - eine für viele Sindelfinger*innen überraschende und mittlerweile ungewohnte Thematik.
Das Projekt wurde unter Zustimmung des Landesamtes für Denkmalschutz bewusst so entwickelt, dass die um etwa 50 % verkleinerte Replik mit den modernsten 3-D-Techniken hergestellt wurde. Im Juli 2019 wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt und die Einweihung der Bronzekopie fand dann an ihrem jetzigen Standort nahe der Klostermauer statt. So soll das Mittelalter auf das 21. Jahrhundert treffen: eine spannende Diskussion, die neue Dimensionen bei der Beschäftigung mit der Sindelfinger Chorherrenzeit eröffnet. 

Klaus Philippscheck berichtet über diese eigenwillige Initiative vor Ort. Dazu treffen wir uns am Do, 15. Juli um 15 Uhr vor dem Eingang der Sindelfinger Martinskirche. Parkplätze stehen in diesem Bereich zur Verfügung.

Termin
- Uhr
Veranstaltungsort
Eingang der Sindelfinger Martinskirche
Sindelfinger Martinskirche