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Warum alle Lehrerinnen A13 verdient haben

Infostand am Seminar in Albstadt

Zollernalbkreis. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Zollernalbkreis beteiligt sich an den landesweiten Aktionswochen zur Angleichung der Besoldung der Grund- und Werkrealschullehrkräfte. Deshalb waren Gewerkschaftsvertreterinnen, nach ihrem eigenen Unterricht, an zwei Tagen mit einem Info-Stand am Ausbildungsseminar in Margrethausen und informierten die Lehramtsanwärterinnen und Anwärter über die Aktion.

Mit der Initiative "JA13 – Weil Grundschullehrerinnen es verdienen" macht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft seit Jahren Druck für eine gerechtere Bezahlung von Grund- und Werkrealschullehrkräften. Schon seit Langem kämpft die GEW gegen die mittelbare Diskriminierung von Grundschullehrerinnen. Sie werden als Beamtinnen nach Besoldungsgruppe A12 bezahlt. ­Damit verdienen sie weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen, die meist nach A13 bezahlt werden.

 „Die niedrigere Besoldung von Grundschullehrkräften gegenüber Lehrkräften anderer Schularten ist sachlich nicht zu begründen. Sie bedeutet überdies eine Benachteiligung von Frauen, denn in den Grundschulen sind fast nur Lehrerinnen tätig“, erläutert der GEW-Kreisvorsitzende Bernd Romer. Er kritisiert, dass trotz des Master-Abschlusses die schlechtere Bezahlung mit der geringen Studiendauer für das Grundschullehramt legitimiert werde. Die GEW fordere daher eine Erhöhung der Regelstudienzeit auf 10 Semester. Zwei zusätzliche Semester ermöglichten das Studium eines weiteren Faches. Dies hätte zur Folge, dass weniger fachfremder Unterricht erteilt werden müsste.

Zahlreiche junge Lehrkräfte nahmen mit großem Interesse an der Informationsveranstaltung teil. Neben der Ungerechtigkeit in der Besoldung der Grundschullehrkräfte wurde auch die schlechte Versorgung an den Schulen im Zollernalbkreis thematisiert.

Nicht nur im Zollernalbkreis herrscht ein Mangel an Grundschullehrkräften. Auch bundesweit stehen die Länder in Konkurrenz. „Mehrere Bundesländer haben auf den Lehrermangel bereits reagiert und bezahlen dort A 13. Warum kann das ein Land wie Baden-Württemberg nicht, in dem die Steuereinnahmen nur so sprudeln? So bleiben wir nicht konkurrenzfähig im Wettbewerb um gute Lehrkräfte“, mahnt der GEW Kreisvorsitzende.

 

 

 A13 Gehalts-Lotterie am Seminar in Albstadt. Grundschullehrerinnen in Sachsen, Berlin, Brandenburg, Bremen und Schleswig-Holstein werden bereits gleichwertig bezahlt. In Niedersachen und Brandenburg laufen die Verhandlungen für eine gerechte Besoldung. Baden-Württemberg verweigert sich, trotz eklatantem Lehrkräftemangel.

Bericht im Schwabo: