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Begrüßung zum Dienstanfang

Leserbrief des Kreisvorsitzenden

Leider läuft dank der komplett verfehlten Personalpolitik und der Rechenschwäche des Rechnungshofs – vor fünf Jahren waren angeblich fast 12.000 Lehrkräfte zu viel - gar nix rund und spätestens nach den Herbstferien ist die Vertretungsreserve des Landes aufgebraucht. Fast 2000 Leute wurden in BW im letzten Jahr mit befristeten Verträgen als Krankheitsvertretung eingestellt vom ersten bis zum letzten Schultag! Dann heißt es wieder „Tschüss“ in die Arbeitslosigkeit und mit Kettenvertrag im nächsten Jahr weiter, ohne Möglichkeit sich irgendwie zu qualifizieren. Vorgestern fanden die Gesamtlehrerkonferenzen ohne die Saison-Lehrkräfte statt – deren Arbeitsvertrag beginnt erst am 11. September oder noch später! So kann man doch nicht im Team planen und arbeiten.

Mindestens 10% Unterrichtsausfall und Vertretung sind also vorprogrammiert, Randstunden werden entfallen, Klassen werden zusammengelegt oder beaufsichtigt. Fächer werden reduziert unterrichtet. Da wundert es, wenn bei dieser Belastung es nur ein Viertel der Lehrkräfte es bis zum Pensionsalter schafft oder nicht voll arbeiten kann! Früher gab es für Lehrkräfte eine Altersermäßigung für das Deputat, dann konnte man auch da noch entlasteter weiterarbeiten. Heute holt man die Pensionäre stundenweise zurück!

Die Lehramtsanwärterinnen werden nach dem Referendariat entlassen und erst zu Schulbeginn wieder eingestellt! Was sollen sie denn in den sechs Wochen arbeiten? Sie haben Lehramt studiert und im Referendariat bereits in der Schule gearbeitet!

Gymnasiallehrkräfte werden zu Grundschullehrkräften umgeschult. Danke an alle, die das mitmachen! Warum wird nicht gleich das Grundschullehramt gleichwertig bezahlt und damit aufgewertet – es ist schließlich auch ein Masterstudium. Dann wundert es die Verantwortlichen, wenn bei 90% Frauen-Anteil, diese plötzlich ausfallen, weil sie selbst Kinder bekommen? Ja, wen das wundert, der ist auch überrascht, wenn nach 6 Jahren die Kinder plötzlich in die Schule kommen oder Beamte plötzlich in Pension gehen.

Was ich als Gewerkschafter fordere:

Krankheitsvertretungen/ Saisonlehrkräfte mit ordentlichen Jahresverträgen anstellen und eine berufsbegleitende Qualifizierung ermöglichen.

Gleichstellung des Grundschullehramts und massiver Ausbau der Studienkapazität.

Altersermäßigung für Lehrkräfte wieder vollumfänglich einführen.

Anwärter gleich nach dem Referendariat übernehmen.

Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren 2 bzw. 3 Milliarden Überschuss gemacht. Es kann also nicht am Geld liegen!

Bernd Romer, Kreisvorsitzender (Team)
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Zollernalbkreis