GEW-Landesdelegiertenversammlung
Bildungsgewerkschaft lädt Finanzminister in Kitas und Schulen ein
Die GEW erwartet, dass das Land den Ernst der Lage in Kitas und Schulen begreift und mit Investitionen im nächsten Haushalt reagiert. Für die Beschäftigten sei die Situation zutiefst frustrierend, kritisiert GEW Landesvorsitzende Monika Stein.
Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung nachhaltige Investitionen, um die Bildungseinrichtungen im Land dauerhaft krisenfest zu machen.
„Es ist für die Beschäftigten in Kitas, Schulen, Hochschulen und der Weiterbildung zutiefst frustrierend, dass sie auch im nächsten Jahr jonglieren müssen, um das Pflichtprogramm einigermaßen sicherzustellen. Besonders ärgerlich ist es, dass diese Situation im Unterschied zu Krisen wie die Pandemie und der Krieg in der Ukraine vorhersehbar war. Hätte die Landesregierung von 2012 bis 2015 die vorliegenden Zahlen des Statisches Landesamtes ernst genommen und sofort ausreichend Studienplätze geschaffen, könnten jetzt in den 4.500 Schulen zum Schuljahresbeginn am 12. September alle Stellen besetzt werden.
Das gilt auch für die Kitas, für deren auskömmliche Ausstattung und notwendigen Ausbau zahllose Erzieher*innen fehlen. Wir erwarten, dass die grün-schwarze Landesregierung endlich den Ernst der Lage in Kitas und Schulen begreift und mit den notwendigen Investitionen im nächsten Landeshaushalt reagiert. Wer anders als eine grün geführte Landesregierung sollte dafür Sorge tragen, dass Bildung nachhaltig und dauerhaft krisenfest wird?
Wenn Danyal Bayaz meint, mit 700 Stellen, davon 500 für Lehrkräfte, seien wir auf Mega-Projekte wie den Ganztagsausbau, Sprachförderung, Integration Geflüchteter und die steigenden Schüler*innenzahlen vorbereitet, dann ist er kein seriöser Finanzminister, sondern macht unser Land durch das Starren auf die Schuldenbremse nicht fit für die Zukunft. Wir laden ihn gerne in die Bildungseinrichtungen ein, damit er sieht, was Kinder, Jugendliche, Studierende und Personen in der Weiterbildung sowie ihre Pädagog*innen brauchen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, im Glaspalast Sindelfingen vor den 250 Delegierten der Bildungsgewerkschaft auf der landesweiten Landesdelegiertenversammlung (LDV).
Unter dem Motto „Zeit für gute Bildung!“ beraten die Teilnehmenden über 117 Anträge zur Bildungs- und Gewerkschaftspolitik der nächsten Jahre in Baden-Württemberg. Die LDV ist die Fortsetzung der Online-Versammlung aus dem Oktober 2020, bei der Monika Stein als Landesvorsitzende gewählt wurde. Die Delegierten treffen sich alle vier Jahre und vertreten die 50.000 Mitglieder der größten bildungspolitischen Interessenvertretung in Baden-Württemberg.
Kultusministerin Theresa Schopper wird am 23. September 2022 um 11:45 Uhr zu den Delegierten über die Vorhaben zur Bildungspolitik sprechen. Am 22. September 2022 um 17:15 Uhr spricht der DGB-Landesvorsitzende Kai Burmeister ein Grußwort, am 23. September 2022 um 15 Uhr redet die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern.