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GEW begrüßt „Bridge the Gap“

Landesregierung will Lehramtsstudierende an Schulen vermitteln

Mit dem neuen Unterstützungsprogramm „Bridge the Gap“ bietet das Land den Schulen die Möglichkeit, Lehramtsstudierende einzuladen, um die entstanden Lernrückstände der Schüler*innen aufzuholen. Das Angebot gilt zunächst bis zu den Sommerferien.

Die GEW begrüßt das Programm „Bridge the Gap“. „Bridge the Gap“ ist ein erstes kurzfristiges Unterstützungsangebot der Landesregierung für die Zeit nach den Pfingstferien, zunächst bis zu den Sommerferien. Die Schulen sollen in diesem Rahmen die Möglichkeit erhalten, Lehramtsstudierende für eine ergänzende Förderung einzuladen, um durch die pandemiebedingten Schulschließungen die entstanden Lernrückstände der Schülerinnen und Schüler aufzuholen.

„Seit vergangenem Herbst haben wir für den Einsatz von Lehramtsstudierenden zur Unterstützung der Lehrkräfte geworben. Es ist gut, dass die neue Landesregierung schnell reagiert. Wenn Corona hoffentlich längst von den Titelseiten verschwunden sein wird, wird es weiterhin in den nächsten Jahren den Alltag in allen Bildungseinrichtungen prägen. Defizite sind neu entstanden und manche wie im Bereich der Digitalisierung wurden in der Pandemie erst richtig sichtbar. Dafür brauchen wir ein Gesamtprogramm und eine mutige Bildungspolitik, die für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen investiert. Wir müssen schnell Lernbrücken bauen, Lernlücken entdecken und ein Gesamtkonzept für die Unterstützung der Kinder in den Kitas und den Schülerinnen und Schüler in allen Schularten entwickeln“, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

Die GEW wertet das Programm als wichtiges Signal der Landesregierung. „500 Lehramtsstudierende können bei 4.500 Schulen in Baden-Württemberg keine Wunder bewirken. Kultusministerin Theresa Schopper wird nachlegen müssen, um alle Schulen bedienen zu können. Da Kinder und Jugendliche unverhältnismäßig stark unter den Einschränkungen durch Corona gelitten haben und noch leiden, darf die Schuldenbremse hier kein Bremsklotz sein. Wir brauchen auch weitere pädagogische Fachkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulpsychologen, denn es gibt nicht nur Lernrückstände oder Lernlücken, sondern es gilt viele sozial-emotionale Herausforderungen zu lösen“, mahnt die GEW-Landeschefin.

Die GEW setzt sich auch für weitere Investitionen in die Sicherheit der Kitas und Schulen ein.„Ohne Luftreinigungsgeräte wird im Herbst und Winter kein sicherer Unterricht und keine sichere Kita möglich sein. Das darf nicht weiter ausgesessen werden, sonst drohen erneut Schul- und Kitaschließungen“, so Stein.

Das sind die Rahmenbedingungen, die die Landesregierung vorgibt:

  • In Frage kommen Lehramtsstudierende ab dem 4. Fachsemester.
  • Geplant ist die Teilnahme von zunächst etwa 500 Lehramtsstudierenden der Schools of Education und der Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd und Weingarten.
  • Es soll eine Vergütung der Lehramtsstudierenden auf Honorarbasis gewährt werden.
  • Die Lehramtsstudierenden sollen an Schulen im Umkreis der jeweiligen Hochschule zum Einsatz kommen.
  • Die Teilnahme der Schulen aus verschiedenen Schularten am Projekt ist freiwillig.
  • Es ist eine Begleitung des Projekts durch die Hochschulen und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) geplant.
  • Es soll um ergänzende Förderangebote bis zu vier Stunden pro Woche (in Einzel- oder Gruppenförderung in Absprache mit der jeweiligen Schule) zunächst bis zu den Sommerferien gehen.

Alle weiteren Informationen und die Möglichkeit, sich für das Programm zu registrieren, gibt es auf der Internetseite des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.