Bundeswehr-Karriereberater/innen an Schulen
Die GEW lehnt ab, dass Karriereberater/innen der Bundeswehr in Schulen für die verschiedenen Berufslaufbahnen in der Armee werben und fordert das Kultusministerium auf, die Jugendlichen vor diesen werbenden Einflussnahmen der Bundeswehr zu schützen.
Die GEW stellt fest:
Die Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie andere, sondern eine Armee im Einsatz in aller Welt. Seit 1990 waren mehr als 350.000 Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz, über 100 wurden getötet, mindestens 80.000 verletzt, und ca. 100.000 sind nach vorsichtiger Schätzung traumatisiert zurückgekommen.
Die GEW hält es für nicht hinnehmbar, dass die 425 Karriereberater/innen überwiegend die 14- bis 16-jährige Schülerschaft (v.a. in den Haupt-, Werkreal- und Realschulen) ansprechen. Mit den vielfältigen Werbemaßnahmen in und außerhalb der Schule, mit denen die Karriereberater/innen der Bundeswehr besonders die Jugendlichen in der Berufsorientierungs- und in der Berufsfindungsphase in den Fokus nehmen, gewinnt die Armee Jahr für Jahr über tausend 17-Jährige zum Dienst in den Streitkräften.
Die GEW Baden-Württemberg bekräftigt die Forderungen, die das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, das Forum Menschenrechte, das Darmstädter Signal sowie die GEW Bund in ihrem offenen Brief an Kanzlerin Merkel am 12.11.2013 erhoben haben: „Das Rekrutierungsalter für Soldat/innen in Deutschland soll auf 18 Jahre angehoben werden und Werbemaßnahmen der Bundeswehr bei Minderjährigen sollen unterbleiben.“
In diesem Sinne wird die GEW im Rahmen der Kampagne „Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden“ ihren Forderungen Nachdruck verleihen.