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GEW fordert mutige Investitionen

Ganztag ausbauen – auch mit Geld vom Land

Die Grünen könnten mit dem Ganztagsschul-Ausbau eine bundesweite Signalwirkung erzielen, findet GEW-Landesvorsitzende Monika Stein – und bedauert den Rückschritt der Landesregierung zu veralteten CDU-Konzepten.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt die Initiative der Bundesregierung für den Ausbau von Ganztagsschulen und erwartet von Bund, Landesregierung und den Schulträgern mehr Investitionen für gute gebundene Ganztagsschulen.

„Ministerpräsident Winfried Kretschmann macht es sich zu einfach, wenn er die Verantwortung für den Ganztagsausbau vor allem bei der Bundesregierung sieht. Die Grünen standen früher einmal für den konsequenten Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen und damit für mehr Qualität in den Klassenzimmern. Jetzt haben wir den Eindruck, sie orientieren sich an veralteten CDU-Konzepten für den Ganztag aus dem letzten Jahrzehnt. Die letzten fünf Jahre waren für den Ganztagsausbau ein Rückschritt. Die grüne Kultusministerin Theresa Schopper könnte auch bundesweit Signalwirkung erzielen, wenn sie in Baden-Württemberg endlich flächendeckend gute Ganztagsschulen auf den Weg bringt. Dazu braucht es mutige Investitionen der Landesregierung und der Schulträger“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.

Mehr Personal einstellen, um Ganztag zu ermöglichen

Beim Ganztag setzt sich die GEW für den Ausbau der Ganztagsschulen in allen Schularten ein. „Wer pädagogische Verbesserungen erreichen will, darf nicht zwischen Bildung und Betreuung trennen. Gute und von den Eltern akzeptierte Ganztagsschulen entstehen nur, wenn sie entsprechend ausgestattet werden und sich in einem rhythmisierten Schulalltag Unterricht, individuelle Förderung und Zeit zur freien Gestaltung sinnvoll abwechseln. Dazu gehört, dass alle Kinder einer Klasse vom Ganztagsangebot profitieren. Nur so sind die wichtige Rhythmisierung und eine Qualitätssteigerung möglich. Die Gemeinschaftsschulen sind derzeit die einzige Schulart in Baden-Württemberg, bei der Ganztag selbstverständlich ist. Von ihren guten Erfahrungen können auch andere Schularten profitieren“, so die GEW-Landeschefin.

Die GEW weist darauf hin, dass der Ausbau durch den Fachkräftemangel erschwert wird. Für gebundene Ganztagsschulen würden vor allem mehr Lehrkräfte benötigt, die bei den weiterführenden Schulen auf dem Arbeitsmarkt zu finden seien. „Dazu sollte die Landesregierung endlich den GEW-Vorschlag aufgreifen, vorübergehend Pädagogische Assistent*innen einzustellen und schnell weitere Studienplätze vor allem für die Lehrämter Grundschule und Sonderpädagogik zu schaffen“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395