Editorial
Die GEW wird trotz - oder gerade wegen - der prekären Lage an den Schulen einen langen Atem für bessere Arbeitsbedingungen haben, verspricht die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.
Liebe Kolleg*innen,
langweilig wurde es in der Schule noch nie; jetzt weniger denn je. Wenn Sie die neue Schulleitung in der Hand halten, hatten Sie hoffentlich erholsame Pfingstferien und können ein kleines bisschen Gelassenheit und Kraftreserven in den Schulalltag retten. Im Ländle ist viel in Bewegung in Sachen Schulen und Bildung: Der größte Anstieg von Schüler*innenzahlen seit langem stellt die Regierung, vor allem aber die Schulen und darunter besonders die Grundschulen, vor eine immense Herausforderung. Die Kultusministerin warnt derweil vor einer Durststrecke in den nächsten zehn Jahren, statt ernsthafte Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Wir wissen, dass im Sekundarlehramt nicht mehr alle Studienplätze belegt werden können, weil das Interesse junger Menschen am Lehrberuf leider nicht so groß ist, wie es nötig wäre. Im Mangelbereich Grundschullehramt könnten noch deutlich mehr Studierende zugelassen werden, wenn die Landesregierung endlich die Zahl der Studienplätze ausbauen würde. Bedarf an ausgebildeten Grundschullehrkräften wäre in den nächsten Jahren mehr als genug vorhanden. Aber auch in den Bereichen berufliche Schulen und Sekundarstufe II machen sich – je nach Region – immer mehr Lücken bemerkbar.
Sie halten vor Ort alles am Laufen, sorgen für ein geordnetes Schulleben und versuchen dabei, Ihren Kolleg*innen und den Bedürfnissen der Schüler*innen gleichermaßen gerecht zu werden und ihre Schule voran zu bringen. Dafür bräuchten sie ganz andere Personalressourcen als Sie oft zur Verfügung haben. Gekonnt jonglieren Sie, um so gute Bildung wie möglich realisieren zu können. Ich danke Ihnen von Herzen dafür. Wir als GEW nehmen Einfluss auf die Bildungspolitik und machen Druck, wo immer wir können, um Ihre Rahmenbedingungen, die der Schulen und der Bildung in Baden-Württemberg zu verbessern. Auch wir brauchen und haben einen langen Atem, das eint uns.
Herzliche Grüße Ihre
Monika Stein