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Unglückliche Kampagne des Kultusministeriums

GEW macht Alternativvorschläge zur Lehrkräftegewinnung

Am Stuttgarter Flughafen hängt aktuell ein Plakat, das für viel Aufregung in den Sozialen Medien sorgt. GEW-Landesvorsitzende Monika Stein wehrt sich gegen die Vorurteile gegenüber Lehrkräften, die der missverständliche Werbetext bedient.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein

Die Bildungsgewerkschaft GEW ist enttäuscht darüber, dass das Kultusministerium in seiner aktuellen Werbekampagne für den Lehrer*innen-Beruf in Baden-Württemberg missverständliche Plakate in Umlauf gebracht hat und Vorurteile gegenüber Lehrkräften bedient.

„Wir teilen die Ansicht des Kultusministeriums, dass dringend Menschen für den Lehrkräfteberuf gewonnen werden müssen. Dafür brauchen wir auch Menschen aus anderen Berufszweigen. Die Kampagne des Kultusministeriums hat daher die richtige Intention. Dass etliche Lehrkräfte die aktuelle Werbekampagne des Kultusministeriums in den falschen Hals bekommen haben, ist nachvollziehbar und schade. Viele Lehrkräfte sehen sich tagtäglich mit dem Vorwurf konfrontiert, sie hätten zu viel Freizeit und der Beruf sei nicht fordernd. Das ist definitiv nicht der Fall, wie etliche Arbeitszeitstudien belegen. Wir als GEW sehen durchaus, dass unsere Lehrkräfte engagiert und oft über ihre Kräfte hinaus in diesem wertvollen Beruf arbeiten. Um für den wunderbaren Lehrberuf zu werben, regen wir an, dass das Kultusministerium dafür sorgt, dass ab den nächsten Sommerferien unsere Referendar*innen nicht mehr in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, alle wissenschaftlichen Grund- und Hauptschullehrer*innen endlich die gerechte Bezahlung nach A 13 und E 13 bekommen, wie sie in 13 anderen Bundesländern bereits realisiert oder in Umsetzung ist, und ausreichend Studienplätze für alle Lehrämter geschaffen werden. Da wären Steuergelder deutlich besser angelegt“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Ein Plakat der aktuellen Werbekampagne des Kultusministeriums hängt am Stuttgarter Flughafen.
Ein Plakat der aktuellen Werbekampagne des Kultusministeriums hängt am Stuttgarter Flughafen.

Am Stuttgarter Flughafen hängt aktuell ein Plakat im Großformat, auf dem steht: „Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen? HURRAAA! Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in.“ Im Rahmen der The-Länd-Kampagne versucht die Landesregierung, Fachkräfte davon zu überzeugen, in Baden-Württemberg zu arbeiten.

Gestern, am 1. August 2023, hat die neue Kampagne des Kultusministeriums für viel Aufregung in den Sozialen Medien gesorgt. Vor allem auf Instagram zeigten sich viele Lehrer*innen enttäuscht und forderten von ihrer Dienstherrin, Kultusministerin Theresa Schopper, mehr Wertschätzung.

Kontakt
Marco Stritzinger
Online-Redakteur
Telefon:  0711 21030-35