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GEW-Frauenpolitik im Gespräch

Gleichstellung im Schulbereich geht voran

Ende November hatte die GEW die Gelegenheit, Sandra Boser Ideen und Konzepte der GEW-Frauenpolitik für Gleichstellung im Schulbereich vorzustellen. Die Staatssekretärin sicherte zu, die Anregungen der GEW unter anderem zur Teilzeit mitzunehmen.

Farina Semler (GEW), Sandra Boser (Staatssekretärin KM) und Uta Schneider-Grasmück (GEW)
Farina Semler (GEW), Sandra Boser (Staatssekretärin KM) und Uta Schneider-Grasmück (GEW) (Foto: Manuela Reichle)

Die grün-schwarze Landesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass Baden-Württemberg eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie erhält. GEW-Vertreter*innen hatten Ende November die Gelegenheit, Staatsekretärin Sandra Boser (Grüne) Ideen und Konzepte der GEW-Frauenpolitik für Gleichstellung im Schulbereich vorzustellen und trafen auf offene Ohren und politischen Gestaltungswillen.

Elke Gärtner, Vorsitzende der GEW-Frauenpolitik, scheint recht zu behalten. „Der Koalitionsbeschluss gibt uns in Kombination mit der neuen Ministeriumsspitze die Chance, die Weichen für die Gleichstellungsarbeit im Kultusbereich neu zu stellen. Dafür nutzen wir nun jede Gelegenheit“, sagte sie letzten Monat auf der GEW-Tagung für Beauftragte für Chancengleichheit (BfC). Eine besonders gute Gelegenheit war das Gespräch mit Staatsekretärin Sandra Boser. Die stellvertretende GEW-Vorsitzende Farina Semler, die stellvertretende Vorsitzende der GEW-Landespersonengruppe Frauen Uta Schneider-Grasmück und Manuela Reichle, GEW-Referentin für Gleichstellungspolitik, konnten für die GEW besonders wichtige Punkte ausführen.

Farina Semler betonte, dass es für die GEW wichtig sei, bei der Gleichstellungspolitik als wichtige Gesprächspartnerin für das Kultusministerium (KM) zu gelten. Auch als Vorsitzende des DGB-Bezirksfrauenausschusses sei es ihr wichtig, dass jedes Ministerium mit den Vertretungen der jeweiligen Beschäftigten spreche und die Entwicklung einer Gleichstellungstrategie nicht als Aufgabe des Sozialministeriums alleine begriffen werde. Große Einigkeit bestand bei dem Gespräch darin, dass gerade Schulen gesellschaftliche Entwicklungen im Sinne der Gleichstellung vorantreiben können. Dies gilt beispielsweise für geschlechtsunabhängige Berufswahl, für die die MINT-Förderung von Mädchen* und für die Eindämmung von geschlechtsbezogener Gewalt mithilfe von Schutzkonzepten.

Auch bei Fragen, die die Situation der Beschäftigten betreffen, zeigte sich die Staatssekretärin offen. Sie sicherte zu, die Anregungen der GEW unter anderem zur Teilzeit mitzunehmen. Angesprochen auf die Vertrauensanwältin in Fragen der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz, erklärte sie, dass das Kultusministerium bereits prüfe, welche Schritte unter Berücksichtigung der ressortspezifischen Besonderheiten sinnvoll seien. Sie sagte außerdem zu, sich weiterhin für Maßnahmen der Gleichstellung in der gesamten Kultusverwaltung einzusetzen. Uta Schneider-Grasmück freute sich und sagte: „Sorgen Sie auch dafür, dass die Arbeit der BfC im Schulbereich leichter wird. Dann stehen Kolleg*innen in Not nicht mehr bei BfC vor der Türe, die bei sexuellen Übergriffen nur wenig weiterhelfen können.“ Außerdem würden die Konflikte rund um Teilzeit dadurch entschärft.

Das nächste Treffen wurde bereits vereinbart.

Kontakt
Manuela Reichle
Referentin für Hochschule und Forschung; für Frauen-, Geschlechter- und Gleichstellungspolitik; gewerkschaftliche Bildung
Telefon:  0711 21030-24