Glosse: Immer diese doofen Ferien!

Ferien verursachen erhöhte Arbeitsbelastung.
Alternative Modelle gefragt.

Winfried Kretschmann hat während der Pandemie seinen Keller aufgeräumt und ich habe zugenommen. Ob Winfried Kretschmann zugenommen hat, entzieht sich meine Kenntnis. Ebenso, ob er den Keller  tatsächlich aufgeräumt hat. Was ich aber sagen kann:

Erstens muss ich mal wieder ein paar Kilo abnehmen und zweitens muss ich meinen Keller aufräumen. Und die Garage. Und den Kleiderschrank. Und die Einfahrt kärchern. Und die Terrasse. Da das alles  nicht unbedingt zu meinen Lieblingstätigkeiten gehört, verschiebe ich sie gerne auf einen späteren Zeitpunkt, vorzugsweise auf den Sankt Nimmerleinstag oder zumindest auf nächstes Jahr Donnerstag. Und hier kommen wir zum Kern der Sache: Meine Frau erinnert mich geradezu penetrant an meine häuslichen Pflichten und das regelmäßig ausgerechnet vor irgendwelchen Ferien. Während ich dann beim  Betrachten meines inneren Terminkalenders feststelle, dass dieses Jahr tatsächlich der Sankt Nimmerleinstag auf einen Donnerstag fällt, muss ich konstatieren: Verdammt, Ferien sind doch echt doof. Ständig ist etwas, das ich in den Ferien erledigen muss. Das stresst mich sogar schon vorher: Keller und Garage aufräumen, die Hecke schneiden oder die bucklige Verwandtschaft bespaßen. Manche Kolleg*innen  trifft es noch härter, stellen sie doch fest, dass sie in den Ferien zusätzlich noch irgendwelche Prüfungsarbeiten korrigieren müssen. Überhaupt scheinen Ferien nicht allen Kolleg*innen wirklich zu bekommen,  hören wir doch am Ende des Sommers von zwei oder dreien regelmäßig: „Wir sind gestern erst zurückgekommen und müssen uns erstmal erholen.“ Konsequenz: Schaffen wir den Humbug doch einfach ab  und ersetzen ihn durch etwas anderes, vielleicht einfach nur durch rhythmisiert im Jahresverlauf vorkommende Nullstundenunterrichtswochen bei vollem Lohnausgleich. Das würde zwar keine Garage aufräumen, wäre aber stressfreier.

Schöne Ferien!
Frank Orthen
PG Schulleitungsmitglieder