„Ich warne die Politik davor, den Schulleitungen und Lehrkräften zusätzliche Aufgaben im Bereich Qualitätsentwicklung zu verordnen, ohne ihnen zusätzliche Zeit und das notwendige Know-how beziehungsweise die Unterstützung von außen zu geben. So wird Baden-Württemberg die Leistungen der Schülerinnen und Schüler nicht verbessern können. Viele Schulleitungen und Lehrkräfte arbeiten am Limit und sind nicht vorbereitet auf neue Aufgaben. Das gilt im Übrigen auch für die Schulverwaltung. Qualität hat ihren Preis“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der GEW, vor rund 300 Schulleitungsmitgliedern aus allen Schularten aus ganz Baden-Württemberg.
Moritz fürchtet um die Attraktivität des Berufsfelds. Die Arbeit werde mehr und komplexer. Als Stichwörter nannte sie Heterogenität, Lehrermangel, Qualitäts- und Personalentwicklung, Datenschutz, Inklusion, Integration, Ganztag, Dokumentation und Kooperation.
Der größte Verbesserungsbedarf bestehe an den kleinen Schulen. Dass Schulleitungen an Schulen mit bis zu 180 Schüler/innen nur 168 Euro brutto mehr bekämen als die Lehrkräfte dieser Schulen, sei ein inakzeptabler Umgang mit Führungskräften. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Schulleitungen koste Geld und sie koste Lehrerwochenstunden. Beides sei gut investiert, weil gute Schulleitungen der Grundpfeiler für gute Arbeit an den Schulen seien.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kündigte auf der Tagung an, dass die Schulleitungen mit Assistent/innen und mehr Leitungszeit entlastet werden sollen. Die Besoldung der Leitungen soll in allen Schularten angepasst werden und die Fortbildung für die Leiter/innen will die Kultusministerin verändern. Eisenmann betonte, dass die Rektor/innen als Führungskräfte gestärkt würden. Das neue Konzept für die Leiter/innen koste viel Geld und sei finanziert.