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Mit 718 Unterschriften in die Gespräche - A13/E13 für Grundschullehrkräfte

Gespräch mit Landtagsabgeordneten Peter Seimer (GRÜNE) am 5.7.22

Zu unserer Petition “A13/E13 für Grundschul-Lehrkräfte” erhielten wir zahlreiche Reaktionen, u.a. von Herrn Dr. Miller (MdL, CDU) als Mitglied des Petitionsausschusses, Frau Kurtz (MdL, CDU), Herrn Hager-Mann (Ministerialdirektor, Grüne), Frau Schopper (Kultusministerin) sowie unserem Landesvater, Winfried Kretschmann.

Am 5. Juli führten wir ein längeres Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Peter Seimer (Grüne), im Gepäck 718 Petitionsunterschriften. Wir konnten darin die bildungspolitische Position der GEW verdeutlichen und darauf hinweisen, dass im Gegensatz zu Baden-Württemberg bereits acht Bundesländer Lehrkräfte der Grundschulen nach A13/E13 bezahlen. Der Verzicht auf die Anhebung der Besoldungsstufe zugunsten der von der Landesregierung geplanten “kostengünstigen” Maßnahmen wie z.B. Aufstockung von Deputaten oder größere Klassenteiler kommt uns am Ende teuer zu stehen. Wir brauchen viel mehr gut ausgebildete und anständig bezahlte Lehrkräfte, um bereits sichtbaren Lehrkräftemangel zu begegnen.

Wir fordern eine Angleichung der Studiendauer der Primarstufe an die Sekundarstufe, sowie weitergehende Aufstiegsmöglichkeiten und eine lehramtsübergreifende einheitliche Besoldung nach A13/E13. Nur so lässt sich Qualität sichern und die juristische Begründung der schlechteren Besoldung beseitigen.

Die Grundschule stellt die Basis für den weiteren Bildungsweg dar. Hier werden die meisten Deputatstunden geleistet und es liegt die heterogenste Schülerschaft vor. Ausgerechnet dieser Schulart eine so geringe Wertschätzung entgegenzubringen darf nicht länger akzeptiert werden. Spätestens mit Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung im Schuljahr 2026/2027 bricht sonst das gegenwärtige Kartenhaus zusammen.

Wenn vermieden werden soll, die die in Baden-Württemberg ausgebildeten Lehramtsanwärter:innen, wie in den letzten Jahren geschehen, ins Ausland oder in andere Bundesländer weglaufen, muss der Beruf dringend attraktiver werden.

Die skandalöse Entlassung der ca. 4000 befristet beschäftigten Lehrkräfte über die Sommerferien, alleine in Baden-Württemberg, war ein weiterer Punkt, der angesprochen wurde. Bildung scheint in unserem Bundesland nur eindimensional als Kostenfaktor gesehen zu werden, bei dem die längerfristigen Kosten, die dem Personalmangel geschuldet sind, ausgeblendet werden.