Angesichts der anstehenden Wahlen zum europäischen Parlament haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Mitgliedsgewerkschaften zu den Mai-Kundgebungen unter dem Motto „Europa. Jetzt aber richtig!“ aufgerufen.
Landesweit haben sich 28.600 Menschen beteiligt. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften hatten in Baden-Württemberg 53 Veranstaltungen zum Tag der Arbeit ausgerichtet. Bundesweit sind 381.500 Teilnehmende für gute Arbeit und ein soziales Europa auf die Straße gegangen.
Festredner auf der Abschlusskundgebung in Mannheim war der stellvertretende GEW-Vorsitzende Michael Futterer. Er warnte vor wachsender Ungleichheit. „Obwohl die Wirtschaft boomt und die Staatsfinanzen solide sind wie lange nicht mehr, klafft die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander. Viele Menschen machen sich Sorgen um ihre Zukunft, ihre Alterssicherung und die Chancen ihrer Kinder. Und auch die Digitalisierung schafft neue Unsicherheiten. Wir brauchen eine Politik für mehr soziale Gerechtigkeit – eine Politik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte der Gewerkschafter.
Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz war Hauptrednerin auf der Kundgebung in Freiburg. Sie erinnerte daran, dass der Bund der Gewerkschaften 70 Jahre alt wird. „Die Gewerkschaften haben einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, unser Land sozialer, menschlicher und damit lebenswerter zu machen. Wir haben unsere Gesellschaft demokratischer und gerechter gestaltet und Deutschland wieder zu einem geachteten Teil der Völkergemeinschaft gemacht, der sich dem vereinten Europa und dem Frieden in der Welt ebenso verpflichtet fühlt wie der Achtung der Menschenrechte“, sagte Moritz. Rund 2.000 Menschen applaudierten.
Europa muss Vorbild werden
Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben den 1. Mai zum Tag der europäischen Solidarität gemacht. Sie kämpfen gemeinsam für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und sozialen Fortschritt. Der DGB ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, an den Europawahlen teilzunehmen und die pro-europäischen, demokratischen Kräfte zu stärken.
Europa muss zum Vorbild für eine faire Globalisierung werden. Dafür müssen internationale Standards für Arbeitnehmerrechte, Soziales, Umwelt- und Verbraucherschutz etabliert werden.