Film "Momente leben"Das Kultusministerium stellte der Fachwelt den von Stephan Ferdinand produzierten Film Momente leben vor, der dritte Teil einer Momente-Triologie und die Fortführung der Filme Magische Momente – Der Orientierungsplan Baden-Württemberg in der Praxis und Momente gestalten – Dialoge in Kitas. Der neue Film dokumentiert Praxisbeispiele, die sichtbar machen, wie wichtig die Persönlichkeit der pädagogischen Fachkraft, ihre Einstellung, ihre Haltung, ihr Wissen und ihr Können ist. Prof. Dr. Joachim Bauer ordnet in der Dokumentation das Geschehen aus Kitas in Stuttgart, Balingen und Reggio Emilia ein.
Dyadische Ansprache notwendig
Im Kongress spricht Bauer zu den Teilnehmer/innen über die Bedeutung einer achtsamen Haltung aus neurowissenschaftlicher Sicht. Bauer berichtet, dass die Motivationssysteme des Gehirns eines Kindes aktiviert werden, wenn es gesehen wird, sich zugehörig fühlt, empathische Beziehungen erfährt. Bauers Begriff von Beziehung darf keinesfalls mit „Verwöhnen“ verwechselt werden, es geht um Resonanz. Je jünger die Kinder sind desto mehr orientieren sie sich an der Resonanz der anderen. Sie bekommen quasi ihr Selbst durch Interaktion. Die Selbststeuerung soll liebevoll erlernt werden. Im Alter bis drei Jahren brauchen Kinder deshalb die „dyadische Ansprache“, um sich gut zu entwickeln. Daraus resultiert für Bauer, dass Kitas für Kinder in diesem Alter einen dyadischen Stellenschlüssel brauchen: Eine Fachkraft für zwei Kinder.
Der Neurowissenschaftler sieht Kindheitspädagogen/innen für die Aufgabe gut vorbereitet. Das Berufsfeld braucht Supervision und Weiterbildung und: Auch die Fachkräfte in den Kitas müssen gesehen werden! Deshalb Bauers Appell zum Schluss seiner Rede: Seien Sie auch achtsam mit sich selbst!
Diese Schlussfolgerung passt zu den GEW-Forderungen nach mehr Anerkennung für die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst: Mehr WERT sein: Mehr verdienen!