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GEW-Tagung

Mehr Leitungszeit für Kita-Leitungen

Bei der Veranstaltung „Kita-Leitung: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ hat die GEW gemeinsam mit 150 Teilnehmer*innen die aktuellen Herausforderungen für Beschäftigte in Kitas beleuchtet – und Verbesserungsvorschläge auf den Weg gebracht.

Die Bildungsgewerkschaft GEW rechnet damit, dass es in Baden-Württemberg aufgrund des Fachkräftemangels zu weiteren Einschränkungen von Kita-Öffnungszeiten kommen wird.

„Die Meldungen aus Tübingen sind kein Einzelfall. Ein Blick auf die Situation der Leitungen von Kindertageseinrichtungen zeigt, warum es schwierig ist, Nachwuchs zu gewinnen und immer wieder Erzieher*innen ihren Job aufgeben. Kitaleitungen sind es, die den Kopf hinhalten müssen, wenn die Öffnungszeiten nicht mehr eingehalten werden können. Sie müssen ausbaden, wofür sie nichts können. Mit Ausnahmeregelungen für größere Gruppen schießen die Träger ein Eigentor. Sie erhöhen die Belastung und sorgen dafür, dass Fachkräfte aufhören, Leitungen aufgeben und junge Menschen andere Berufe mit besseren Arbeitsbedingungen wählen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart vor 150 Kita-Leitungen aus ganz Baden-Württemberg.

Bei der Tagung mit dem Titel „Kita-Leitung: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ überreichten die Teilnehmenden auch Volker Schebesta, Staatssekretär im Kultusministerium Baden-Württemberg, Vorschläge für bessere Kitas in Baden-Württemberg.

Die GEW setzt sich dafür ein, dass Kitaleitungen von fachfremden Tätigkeiten durch zusätzliche Personen mit administrativem Knowhow entlastet werden. „Ein Zeichen zur Stärkung von Kitaleitungen könnte die Landesregierung setzen, indem sie dafür sorgt, dass zuverlässig und dauerhaft ausreichend Zeit für Kitaleitungsaufgaben finanziert werden, mindestens 25 Prozent pro Kita-Gruppe und zusätzlich Mittel für Kitasozialarbeit und Fachkräfte aus den Gesundheitswesen bereitgestellt werden. Diese Expertise on top wäre nicht nur entlastend für Kitaleitungen und ihre Teams, sie wäre lohnend für die Kinder und ihren Familien. Der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit in unserem Land kämen wir somit einen Schritt näher“, so die GEW-Landeschefin.

Die GEW kritisiert, dass es Kita-Träger gibt, die nach dem Start des „Gute-Kita-Gesetzes“ mit der Finanzierung von mindestens sechs Stunden Leitungszeit pro Kita die bisher von den Trägern finanzierten Leitungsstunden reduziert haben. „Solche Beispiele und das lächerliche Verhandlungsangebot der Arbeitgeber in der aktuellen Tarifrunde zeigen, dass viele Arbeitgeber den Ernst der Lage nicht erkannt haben. Nächstes Jahr sind Kommunalwahlen und die Ausstattung der Kitas wird dann ein Wahlprüfstein sein“, sagte Stein.

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Kontakt
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Referentin für Jugendhilfe und Sozialarbeit
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