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Anhörung im Wissenschaftsausschuss

Studiengebühren schaden Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg

Die Studiengebührenfreiheit sei einer der wichtigsten Gründe für die Wahl des Studienlandes Deutschland, mahnt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein bei der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht im Landtag von Baden-Württemberg
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht im Landtag von Baden-Württemberg

Die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützt den Antrag der SPD für ein Ende der Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern. Die GEW will auch einen Stopp für die Gebühren für ein Zweitstudium.

„Diese Gebühren waren von Beginn an Unsinn und schaden dem Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sollte die Erbschaft ihrer Vorgängerin schnell Geschichte werden lassen. Die Grünen wollen für Innovation stehen und regieren bundesweit das einzige Bundesland, in dem es Studiengebühren gibt. Es ist absurd, dass mit der Werbekampagne ‚The Länd‘ Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden sollen, aber die Hochschulen nicht die Türen aufmachen für Nachwuchs aus der ganzen Welt. Die Gebühren für ein Zweitstudium verschärfen zudem den Lehrkräftemangel“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, bei der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Die GEW-Landeschefin wies in der Anhörung daraufhin, dass die Studiengebührenfreiheit einer der wichtigsten Gründe für die Wahl des Studienlandes Deutschland sei. Seit Einführung der Studiengebühren sei Baden-Württemberg das einzige Bundesland, in dem die Zahlen internationaler Studierender zurückging, andere haben zweistellige Zuwächse. Die GEW setzt sich für eine Landesstrategie zur Internationalisierung der Hochschulen ein.

Die GEW macht sich auch für einen Ausbau der Lehramtsstudienplätze stark, denn bis 2035 werden in Baden-Württemberg zwischen 16.000 und 27.000 Lehrkräfte fehlen.

„Diese Landesregierung hat eine Chance. Die Daten für eine verlässliche Lehrer*innenbedarfsplanung liegen vor. Wenn die Regierung Kretschmann jetzt handelt, mehr Studienplätze und neue Stellen schafft, kann sie ihre eigenen Fehler der vergangenen zwölf Jahre etwas korrigieren und einen langfristigen Lehrkräftemangel verhindern. Dazu gehört auch die Abschaffung der Gebühren für ein Zweitstudium, die Interessent*innen von einem Lehramtsstudium abhalten. Der jetzt schon dramatische Fachkräftemangel wird harmlos sein, wenn in wenigen Jahren die Boomer in den Ruhestand gehen und es nicht gelingt, unsere eigenen Bildungseinrichtungen so auszustatten, dass sie die Fachkräfte von morgen ausbilden können“, sagte Stein.

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