Tarifrunde TV-L 2023
Tarifrunde der Länder beginnt auch in Baden-Württemberg
In der Länder-Tarifrunde fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Gehalt. Die GEW kämpfe für einen Tarifabschluss, der zeige, dass es sich lohnt, einen pädagogischen Beruf zu ergreifen, betont Landesvorsitzende Monika Stein.
Die Bildungsgewerkschaft GEW ist heute zusammen mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in die Länder-Tarifrunde gestartet. Wenn es nicht zu einer Einigung am Verhandlungstisch kommt, ist im Herbst auch in Baden-Württemberg mit Warnstreiks und Unterrichtsausfällen zu rechnen.
„Die Sparpolitik der Landesregierung mit den fehlenden Studienplätzen hat in Baden-Württemberg den Lehrkräftemangel verschärft. Ausbaden müssen es die Lehrkräfte, die jeden Tag jonglieren, um wenigstens den Pflichtunterricht einigermaßen zu sichern. Angesichts der Inflation brauchen wir einen Tarifabschluss, der nicht nur die Löcher im Geldbeutel der Beschäftigten stopft, sondern auch deutlich zeigt, dass es sich lohnt, einen pädagogischen Beruf zu ergreifen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
In der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei den Ländern (Tarifvertrag der Länder – TV-L) fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Sie orientieren sich dabei auch am Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD) im Frühjahr 2023. Außerdem kämpfen die Gewerkschaften für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, um deren Gehälter und Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) finden am 26. Oktober, 2. und 3. November sowie am 7. bis 9. Dezember 2023 jeweils in Potsdam statt. Verdi leitet dort die Verhandlungen für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
12.000 angestellte Lehrkräfte in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg sind mit 12.000 Personen knapp zehn Prozent der 130.000 Lehrkräfte Angestellte. Außerdem arbeiten im Landesdienst knapp 800 pädagogische Assistent*innen an den Schulen, hunderte von Erzieher*innen an Heimsonderschulen und mehrere zehntausend Tarifbeschäftigte an Hochschulen. Nach der Tarifrunde erwartet die GEW die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnis auf die Beamt*innen des Landes und der Kommunen.