Zum Inhalt springen

An allen Schulen allen Kindern und Jugendlichen gerecht werden

Hohe Herausforderung für Realschulen – Unterstützung nötig

Die GEW bezeichnet die Übergangsquoten auf die weiterführenden Schulen einen „Auftrag für die Bildungspolitik der nächsten Jahre“. „Vor allem in den Realschulen und Gemeinschaftsschulen lernen immer mehr Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Voraussetzungen miteinander. Die Lehrerinnen und Lehrer an allen Schularten brauchen Unterstützung, um allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Der Ausbau der Poolstunden an den Realschulen ist dabei ein erster richtiger Schritt“, sagte am Montag (25.01.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

An den Realschulen, an denen jeweils etwa ein Viertel der Fünftklässler eine Haupt-/Werkrealschulempfehlung oder eine Gymnasialempfehlung mitbringt, gibt es weiter die größte Heterogenität in den Klassen. „Der angekündigte Ausbau der Poolstunden, die Einführung einer Orientierungsstufe in den Klassen 5 und 6 sowie die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss an der Realschule zu erwerben, sind die wichtigen und logischen Konsequenzen. Gleichzeitig brauchen die Lehrkräfte an den Haupt- und Werkrealschulen angesichts der weiter sinkenden Schülerzahlen schnell klare Perspektiven“, sagte Moritz. 

Die GEW setzt sich dafür ein, das wachsende Vertrauen in die neuen Gemeinschaftsschulen zu stärken und die Schulen intensiver zu unterstützen. „Die Übergangszahlen zeigen auch, dass dort, wo Gemeinschaftsschulen gegründet wurden, diese auf gute Akzeptanz bei den Eltern stoßen. Diejenigen, die Gemeinschaftsschulen kennen, sind überzeugt von diesem zukunftsweisenden Konzept. Die Gemeinschaftsschulen brauchen allerdings unter anderem für die Sicherung gymnasialer Standards bessere Rahmenbedingungen“, sagte Moritz.

Die deutlichen Unterschiede beim Übergangsverhalten zwischen Stadt und Land bestätigt die Notwendigkeit der regionalen Schulentwicklungsplanung. „Gleichzeitig haben wir mit Gemeinschaftsschulen und jetzt auch Realschulen zwei Schularten, die mehrere Abschlüsse anbieten. Diese brauchen wir umso notwendiger, wenn Schulstandorte wegfallen. Die Nähe zur Schule ist für viele Eltern oft wichtiger als die Frage, ob auf dem Türschild Gemeinschaftsschule, Realschule oder Gymnasium steht“, so Moritz.