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Kampagne für „Kita-Länd Baden-Württemberg“

Arbeitsplatz Kita attraktiver machen

Aus Sicht der GEW ist der Arbeitsplatz Kita für junge Baden-Württemberger*innen nicht konkurrenzfähig. GEW-Landesvorsitzende Monika Stein schlägt vor, mit einer Kampagne für mehr Qualität in Kitas gegenzusteuern.

Foto: GEW / Shutterstock
Foto: GEW / Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW schlägt für Baden-Württemberg eine Kampagne „Kita-Länd Baden-Württemberg“ vor, um den Arbeitsplatz Kita attraktiver zu machen.

„Warum ist es für junge Menschen nach ihrem Schulabschluss oft attraktiver, sich beim großen mittelständischen Unternehmen 30 Kilometer entfernt zu bewerben statt in der Kita um die Ecke? Die Verantwortlichen im Land und in den Kommunen sowie den freien Trägern haben es in der Hand, zum Beispiel Kita-Gruppen kleiner zu machen, mehr für den Gesundheitsschutz zu investieren und mehr Vor- und Nachbereitungszeit zu ermöglichen. Alleine in Baden-Württemberg werden in den nächsten Jahren 40.000 Erzieher*innen fehlen. Wenn ein großer Automobilkonzern sagen würde, dass er seine Produktion wegen Fachkräftemangel einstellen wird, könnte man sich sicher sein, dass am nächsten Tag der Ministerpräsident vor der Tür steht, Unterstützung und einen Strategiedialog anbietet. Wir erwarten eine Kampagne für mehr Qualität in Kitas von der Landesregierung und den Kita-Trägern. Nur wenn die Arbeitsbedingungen besser werden, bleiben die Kitas für junge Baden-Württemberger*innen konkurrenzfähig auf dem Arbeitsmarkt. Baden-Württemberg muss Kita-Länd werden“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Bundesweit arbeiten eine Million pädagogische Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsdienst. In Baden-Württemberg arbeiten in der frühkindlichen Bildung rund 45.000 Beschäftigte bei den Kommunen. Bei den kirchlichen und freien Trägern noch einmal knapp 60.000. Laut einer Prognose der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2021 werden bundesweit für eine kindgerechte Personalausstattung bei gleichzeitigem Kitaplatzausbau bis 2030 mehr als 230.000 Erzieher*innen fehlen.

Der Bedarf an Erzieher*innen in Baden-Württemberg steigt weiter. Die aktuellen Ausbildungszahlen reichen nur, um den Ersatzbedarf bis 2025 zu decken. Das zusätzliche Personal für den dringend notwendigen weiteren Ausbau des Kita-Angebots fehlt. Bis 2025 werden zusätzlich 40.000 Erzieher*innen gebraucht, schätzt der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS).

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395
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