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Landesweite Teststrategie funktioniert nicht

Corona-Chaos an Kitas und Schulen geht weiter

Die GEW kritisiert die vom Land festgelegte Inzidenzgrenze von 200 für Kita- und Schulöffnungen als zu gefährlich. Außerdem melden zahlreiche Kitas und Schulen, dass die versprochenen Tests noch nicht angekommen sind oder nicht ausreichen.

Die Bildungsgewerkschaft GEW berichtet, dass die Zusagen der Landesregierung für die Kita- und Schulöffnungen ab der nächsten Woche (19. April) nicht überall funktionieren und bezeichnet die Inzidenzgrenze 200 für Kita- und Schulöffnungen als zu gefährlich.

„Ministerpräsident Winfried Kretschmann steht im Wort. Es reicht nicht, wenn Sozialminister Manne Lucha lapidar sagt, es seien ausreichend Schnelltests verschickt worden, aber vier Tage vor den weiteren Öffnungen Kitas und Schulen melden, dass bei ihnen noch keine Tests angekommen sind und offenbar die gelieferten Tests nicht ausreichen, um alle Kinder und Jugendlichen sowie Beschäftigte mindestens zweimal pro Woche zu testen. Bei jedem Paket-Service gibt es stündlich Meldungen, wo die Lieferung gerade unterwegs ist. Wir erwarten verlässliche Garantien, dass die Lieferungen ankommen, die Teststrategie funktioniert und klare Vereinbarungen zur Unterstützung der überlasteten Kitas und Schulen. Offenbar geht das Corona-Chaos der Landesregierung beim Thema Bildung weiter. Wenn Kretschmann der Kittel wegen der Gefahr durch Virusmutationen brennt, sind auch keine Öffnungen bis zu einer Inzidenz von 200 zu verantworten. Ab einer Inzidenz ab 100 sollte in den Fernunterricht an allen Kitas und Schulen gewechselt werden. Wir wollen alle so viel Präsenz wie möglich, aber zuerst gilt weiter: So viel Sicherheit wie möglich“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.

Die GEW berichtet, dass an einigen Schulen das Testen gut funktioniere. Es überwiegen aber die Rückmeldungen, dass Schulen die mangelnde Unterstützung kritisieren. „Auch nach Monaten gibt es keine verbindlichen Vereinbarungen wie Kita- und Schulträger die pädagogischen Profis unterstützen. Das regelmäßige Testen können Kitas und Schulen nicht alleine stemmen. Wie mit Kita- und Schulleitungen sowie den Beschäftigten in den Einrichtungen seit Monaten umgegangen wird, ist beschämend für die Verantwortlichen in der Landesregierung und in vielen Kommunen“, so Stein.

GEW fordert Fernunterricht und Notbetrieb ab Inzidenz 100

„Wir haben alle gehofft, dass wir schneller zum Alltag in den Klassenzimmern zurückkehren können. Doch es gilt ‚Sicherheit zuerst‘ und auch Wechselunterricht ist nur denkbar, wenn das die Virusmutationen zulassen. Wichtig ist, dass alle Entscheidungen so getroffen werden, dass den Schulen Zeit bleibt für die Planung. Auch dies ist erneut nicht der Fall“, sagte die GEW-Landesvorsitzende. Die GEW setzt sich weiterhin dafür ein, ab einer Inzidenz von 50 alle Schulen nur im Wechselunterricht zu öffnen und ab einer Inzidenz ab 100 auf Fernunterricht und Notbetrieb umzustellen.

Die GEW erwartet, dass die aktuelle und neue Landesregierung jetzt auch Weichen für die Zeit bis zu den Sommerferien und für das nächste Schuljahr stellt. „Ob Fernunterricht, Wechselunterricht oder hoffentlich bald wieder Präsenzunterricht für alle Kinder und Jugendlichen: Alles funktioniert nur mit mehr Personal. Seit Monaten liegt der Vorschlag bei Grünen und CDU auf dem Tisch, als ersten Schritt durch Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen für Entlastung zu sorgen und alle Leitungen von ihren Unterrichtsverpflichtungen zu befreien. Auch Kitas brauchen mehr Personal“, so Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395