Zum Inhalt springen

Fachkräftemangel

GEW-Vorschläge zur Lehrkräftegewinnung liegen seit 2018 vor

Die Landesregierung hat die Warnungen der GEW bisher weitgehend ignoriert. Mit Mangel verwalten lasse sich keine gute Bildung gestalten, kritisiert Landesvorsitzende Monika Stein – und erinnert an die vorliegenden Ideen der Bildungsgewerkschaft.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.

 Die Bildungsgewerkschaft GEW ist bereit, mit der Landesregierung über sinnvolle kurz- und langfristige Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu sprechen.

„Schon seit 2018 schlummern Vorschläge der GEW zur Lehrkräftegewinnung in den Schubladen des Kultusministeriums. 2017 und 2018 lagen die Lehrkräftebedarfsprognosen für Grundschulen und für alle Schularten der Sekundarstufe I vor und wurden bisher weitgehend von der Landesregierung ignoriert. Wir können zum Beispiel durch eine Erhöhung der Altersermäßigung erreichen, dass weniger Lehrkräfte wegen der Belastung früher in den Ruhestand gehen müssen. Mit besseren Qualifizierungsprogrammen kann der Mangel bei Sonderpädagog*innen verringert werden. Klar muss aber auch sein, dass erhebliche Investitionen in mehr Studienplätze und für bessere Arbeitsbedingungen notwendig sind, damit an unseren 4.500 Schulen gut gearbeitet und gelernt werden kann“,

sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die GEW schlägt unter anderem vor, durch eine Erhöhung der Altersermäßigung zu erreichen, dass Lehrkräfte länger arbeiten können. Befristet eingestellte Lehrkräfte brauchen jetzt Einstellungszusagen für das nächste Schuljahr statt Arbeitslosigkeit über die Sommerferien, um sie nicht zu verlieren.

In Baden-Württemberg gibt es seit Jahren bereits zu Beginn jedes Schuljahrs Stellen, die nicht mit ausgebildeten Lehrkräften besetzt werden können. Da die Landesregierung nicht genug junge Lehrkräfte ausbildet, fehlen die Bewerber*innen. Für diese freien Stellen werden Vertretungslehrer*innen eingesetzt. So ist die ständige Vertretungsreserve schon zu Beginn des Schuljahrs aufgebraucht. Die GEW setzt sich bereits seit Jahren dafür ein, dass die Landesregierung über eine mittel- und langfristige Lehrkräftebedarfsplanung, die auch künftige Bedarfe für pädagogische Reformen beinhaltet, dafür sorgt, dass Schulen solide Bildung gestalten können.

„Krisen wie die Pandemie und jetzt die Aufnahme Geflüchteter wären besser zu bewältigen, wenn die Schulen zumindest zum Beginn eines Schuljahres alle Lehrkräfte hätten, die sie für regulären Unterricht bräuchten. Mit Mangel verwalten lässt sich keine gute Bildung gestalten“,

sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395