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Unbürokratischer Hochschulzugang für Flüchtlinge

GEW: Stipendien für Flüchtlinge ausbauen

Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt, dass Flüchtlingen möglichst unbürokratisch ein Studium in Baden-Württemberg ermöglicht wird. „Viele Studierende aus Freiburg, Stuttgart Hohenheim, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Stuttgart und Tübingen engagieren sich als Deutschlehrkräfte, Mentoren oder in der Beratung. Auch wenn derzeit nur eine kleine Gruppe von Flüchtlingen die Voraussetzung für ein Studium erfüllt, ist das ist ein gutes Zeichen für eine gelungene Integration“, sagte am Dienstag (06.10.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Vier zentrale Beratungsstellen im Land vermitteln zwischen Flüchtlingen, Hochschulen und ehrenamtlichen Helfer/innen. Mit Sprachkursen, Tandemprogrammen und dem Erlass von Gebühren und dem Engagement ihrer Studierenden wollen die Hochschulen den Flüchtlingen beim Einstieg helfen. Diese Hilfe kommt so bislang etwa 100 Flüchtlingen in baden-württembergischen Hörsälen zu Gute. Hochschulen und Ministerium wollen auf ihren Webseiten die wichtigsten Infos für Flüchtlinge zusammenstellen.

„Ein Problem bei der Immatrikulation sind fehlende Unterlagen und Zeugnisse. Viele Flüchtlinge haben ihre Dokumente verloren oder gar nicht erst mitgenommen. Diese Studierende könnten wie andere internationale Studierende zunächst die regulären Tests durchlaufen, die ihre Studiumsbefähigung einschätzen sollen. Hier muss überprüft werden, ob diese Tests für Flüchtlinge geeignet sind“, sagte Moritz.

Für das Jahr 2016 soll es neue Stipendien für Flüchtlinge geben. Die GEW setzt sich für einen Ausbau dieser Stipendienprogramme ein. Die vorhandenen Angebote reichen nicht aus und dürfen nicht nur auf syrische Flüchtlinge begrenzt werden. Auch Flüchtlinge aus dem Balkan und anderen Ländern sollen eine faire Chance auf das Bewerbungsverfahren haben. Das zeigte die Bewerbungssituation im Frühjahr mit knapp 300 Bewerbungen von syrischen Flüchtlingen, von denen lediglich 50 ein Stipendium erhielten.

Die GEW macht sich seit Jahren für einen fairen Hochschulzugang stark, der allen Menschen den Zugang zur Hochschulbildung öffnet, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern oder der Aufenthaltsgestattung und Duldung.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395