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Weltlehrertag – nicht in Baden-Württemberg

Stellenstreichungen verschlechtern Unterrichtsversorgung

Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW rechnet damit, dass sich der Nachwuchsmangel bei Lehrkräften durch die Kürzungspläne der Landesregierung verschärfen wird und sich die Eltern auf höheren Unterrichtsausfall einstellen müssen.

„Morgen wird weltweilt der Weltlehrertag begangen, aber in Baden-Württemberg ist von Wertschätzung für die pädagogischen Profis nichts zu spüren. Grün-Rot hat 2013 die Altersermäßigung der Lehrkräfte gekürzt und dadurch 441 zusätzliche Lehrerdeputate zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung einsetzen können. Jetzt erinnert sich der grüne Koalitionspartner nicht mehr an diesen Beschluss und will vom CDU-geführten Kultusministerium diese Stellen wieder haben. Die Folge werden weitere Unterrichtsausfälle sein. Das werden sich Eltern und Lehrkräfte nicht gefallen lassen“, sagte am Dienstag (04.10.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Bereits jetzt zu Beginn des Schuljahres ist nicht überall der Pflichtunterricht gesichert und in diesem Schuljahr können nicht genügend Vertretungslehrkräfte gefunden werden. Die Eltern werden sich auf mehr Unterrichtsausfall einstellen müssen. Die Finanzierung des Ganztagsausbaus, der Inklusion, der Stärkung der Grund- und Realschulen und der Bedarf für die Geflüchteten sind weiterhin nicht geklärt.

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von Grünen und CDU endlich eine klare gemeinsame Position zur Finanzierung der Bildungspolitik. „Die Schülerzahlen steigen, die begonnenen Reformen sind unzureichend ausgestattet und alle Politiker versprechen mehr Qualität. Eine erste Voraussetzung dafür wäre, dass die Landesregierung mindestens auf die geplante Streichung der 1.733 Lehrerstellen bis 2020 verzichtet. Wer gestalten will, kann nicht auf Kosten der Schüler und Lehrkräfte sparen. Wer Unterrichtsqualität verbessern will, muss zuerst dafür sorgen, dass er stattfindet“, sagte Moritz.

Die GEW schlägt vor, zur Finanzierung guter Bildung mehr Einnahmen durch die Erhöhung der Steuern aus Vermögen und Erbschaften zu erzielen. „Die Ausgaben für Bildung liegen in Baden-Württemberg unter dem OECD- und Bundesdurchschnitt. Trotzdem wird die Schuld für mangelnde Qualität auf die Lehrkräfte geschoben. Wer gute Bildung will, muss sie jetzt bezahlen und darf nicht für die Zukunft sparen“, sagte Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395