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Grundschulen in Baden-Württemberg stärken statt zusammenlegen

Prioritäten anders setzen – mehr Studienplätze und Poolstunden für Grundschulen

Die GEW hält die Ideen von Kultusministerin Theresa Schopper zur Zusammenschließung von Grundschulen für wenig durchdacht. Landesvorsitzende Monika Stein verweist auf die 21 GEW-Vorschläge zur Lehrkräftegewinnung und die ausstehende Antwort darauf.

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält die Ideen von Kultusministerin Theresa Schopper zur Zusammenschließung von Grundschulen für wenig durchdacht und schlägt vor, andere Prioritäten zu setzen.

„Wenn das Kultusministerium ein schlüssiges Konzept für die Grundschule der Zukunft in Baden-Württemberg vorlegt, ist die GEW als größte Interessenvertretung von Grundschullehrkräften im Südwesten gerne bereit, daran mitzuwirken. Die Prioritäten müssen andere sein. Wir haben Lehrkräftemangel an den Grundschulen und eine viele zu kleine ständige Vertretungsreserve für alle Schularten. Wenn zwei Grundschulen zusammengelegt werden, werden die Kinder nicht weniger und die vorhandenen Lehrkräftewochenstunden nicht mehr. Die GEW hat am 5. September 2023 21 Vorschläge zur Lehrkräftegewinnung gemacht und wartet auf eine Antwort aus dem Kultusministerium. Und die Landesregierung muss die Frage beantworten, warum die Grundschule die einzige Schulart in Baden-Württemberg ist, die keine einzige Stunde für zusätzliche Angebote wie Förderunterricht bekommt“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht eine organisatorische Zusammenarbeit zwischen den Grundschulen positiv. „Dass Verwaltungseinheiten zusammengelegt werden können, kann ich mir relativ gut vorstellen. Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass Schulleitungen entlastet werden, damit sie mehr Zeit für die pädagogische Leitung der Schule haben. Die Landesregierung hat aber noch nicht einmal das Schulleitungskonzept der letzten Regierung komplett umgesetzt“, so Stein.

Die GEW weist auch auf die Bedeutung der Grundschulen für den ländlichen Raum hin. „Wir verstehen die Bürgermeister*innen, die sagen, wenn die Grundschule weg ist, fährt kein Bus mehr und unsere Gemeinde ist nicht mehr attraktiv für junge Familien. Wenn sich Land und Kommunen darüber einig sind, muss ihnen auch klar sein, dass in Zukunft von Schulträgern und der Landesregierung mehr investiert werden muss, um gute Bildung möglich zu machen. Die Schuldenbremse nutzt uns nichts, wenn wir die Kinder von heute nicht so gut qualifizieren können, dass sie den Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gewachsen sind“, sagte die GEW-Landesvorsitzende.

Die GEW hat heute ihre Mitglieder an den Grundschulen angeschrieben und ihnen die Frage gestellt „Wie soll der Arbeitsplatz Grundschule aussehen?“. Die Ergebnisse wird die GEW Kultusministerin Theresa Schopper zur Verfügung stellen.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395
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