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GEW-Vorschläge für Landeshaushalt

Ständige Vertretungsreserve ausbauen

Die GEW hat Vorschläge für kurz- und mittelfristige Investitionen im Landeshaushalt vorgelegt. Unter anderem fordert die Bildungsgewerkschaft, mit zwölf Millionen Euro pro Jahr einen Stufenplan zum Ausbau der Vertretungsreserve zu starten.

Fast alle Schularten haben in diesem Schuljahr zu wenig Lehrkräfte, um den Pflichtunterricht sicherzustellen. Die Bildungsgewerkschaft GEW schlägt als eine Maßnahme einen Stufenplan für den Ausbau der Vertretungsreserve vor.

„Bisher fehlt der Betrag noch im Entwurf für den Landeshaushalt, der am 26. Oktober dem Landtag vorgelegt wird. Wir schlagen vor, in der Kampagne ‚The Länd‘ Geld einzusparen und mit zwölf Millionen Euro pro Jahr einen Stufenplan zum Ausbau der ständigen Vertretungsreserve mit 200 neuen Stellen jährlich zu starten. Das ist nur ein Beispiel, wie die Landesregierung mit überschaubaren Investitionen für bessere Bildung sorgen kann. Das Geld ist hier mit Blick auf den Fachkräftemangel besser angelegt als in einer bunten Werbekampagne“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die ständige Vertretungsreserve ist mit 1.945 Stellen bei geschätzten gut 5.000 bis 7.000 dauerhaften Ausfällen schon vor der Pandemie viel zu klein gewesen. Die Reserve ist meist bereits am ersten Schultag verplant. Da kaum weitere Personen auf dem Arbeitsmarkt sind, die kurzfristig für Vertretungen gewonnen werden können, bedeute jeder weitere Ausfall, dass Klassen zusammengelegt werden müssen oder Unterricht ausfällt. Der geplante Ausbau, für den pro Jahr etwa zwölf Millionen Euro investiert werden müssten, war bereits von zehn Jahren geplant worden, aber von der damaligen grün-roten Landesregierung wieder eingespart worden. In einem ersten Schritt könnten auf den zusätzlichen Stellen arbeitslose Gymnasiallehrkräfte eingestellt werden.

Die GEW setzt sich für ein Gesamtkonzept gegen den Fachkräftemangel und neue Investitionen ein. Sie schlägt kurzfristig vor, durch eine Erhöhung der Altersermäßigung zu erreichen, dass Lehrkräfte länger arbeiten können. Mit Qualifizierungsprogrammen soll der Quereinstieg besser möglich werden. Auch das müsse im nächsten Doppelhaushalt Berücksichtigung finden. 

Der weitere Ausbau der Studienplätze vor allem für Sonderpädagogik und Grundschulen wirke zwar erst langfristig, müsse aber bereits 2023 gestartet werden. „Wir hoffen, dass die neue Wissenschaftsministerin Petra Olschowski schnell die Voraussetzungen für weitere Studienplätze schafft und die Landesregierung die Finanzierung sicherstellt“, sagte Stein.

Am 7. Oktober wird die GEW eine neue Lehrkräftebedarfsprognose für Baden-Württemberg und damit aktuelle Zahlen vorlegen, wie viele Studienplätze benötigt werden.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395