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SWK-Gutachten zur Lehrkräftegewinnung

Unterrichtsausfall wird durch Abwarten nicht weniger

Die GEW begrüßt das Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz. Die vorgestellten Maßnahmen gleichen zum Teil den 21 Punkten, die die GEW dem Kultusministerium vorgelegt hat. Jetzt ist die Politik am Zug.

Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt das Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Lehrkräftegewinnung. Zu den vorgestellten Maßnahmen gehört die Verbesserung der Lehrkräftebedarfsprognosen, die Öffnung des Lehramtsstudiums für Quereinsteiger*innen und die Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen.

„Diese drei Themen sind nicht neu. Die GEW Baden-Württemberg macht sich seit Jahren gegenüber der Landesregierung dafür stark. Vom Abwarten wird der Unterrichtsausfall nicht weniger. Es ist für die Lehrkräfte an den 4.500 Schulen frustrierend, dass sie jedes Jahr jonglieren müssen, um den Pflichtunterricht einigermaßen sicherzustellen. Zu den genannten Themen kommen viele weitere Ideen zur Lehrkräftegewinnung, die wir dem Kultusministerium Anfang September vorgeschlagen haben“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Potsdam am Rande der Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten.

Am Mittwoch (6. Dezember) hat im Kultusministerium ein erstes Gespräch mit der GEW-Spitze zu den Vorschlägen der Bildungsgewerkschaft für Lehrkräftegewinnung stattgefunden.

Stein begrüßte das Gutachten der SWK: „Die Kommission legt eine ganze Reihe an Vorschlägen vor, wie die Lehrkräftegewinnung erfolgreicher werden kann und zugleich die Qualität der Lehrkräftebildung entwickelt werden kann. Die Gewinnung und Begleitung Studierender und Lehramtswärter*innen ist ein weiteres Beispiel, das in Stuttgart im Kultusministerium und im Wissenschaftsministerium auf dem Tisch liegt. Deshalb heißt es jetzt in erster Linie: nicht zögern, sondern auf Länderebene politisch mutig Veränderung vorantreiben. Die Zeit drängt.“

Zu den Vorschlägen der GEW zur Lehrkräftegewinnung zählen eine Erhöhung der Altersermäßigung, damit mehr Lehrkräfte vor dem Ruhestand bis zur Altersgrenze arbeiten können. Mit mehr Qualifizierungsprogrammen soll der Quereinstieg besser möglich werden. Der weitere Ausbau der Studienplätze vor allem für Sonderpädagogik und Grundschulen wirke zwar erst langfristig, müsse aber bereits 2023 gestartet werden. Die Bildungsgewerkschaft wirft dabei auch den Blick in andere Bundesländer, wo es zum Beispiel in Brandenburg Stipendien für Lehramtsstudierende gibt, wenn sie sich für ländliche Regionen bewerben.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395