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GEW besucht Schulen in Vorarlberg und Südtirol

Inklusion/ kleine Schulen/ Eine Schule für alle

Eine viertägige Bildungsreise in den Osterferien führte Mitglieder der GEW Zollernalbkreis nach Vorarlberg und Südtirol. Hier lernten sie an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch das Modellprojekt „Schule der 10-bis 14-Jährigen“ kennen.

Es handelt sich dabei um eine Schulform, in der Kinder – vergleichbar mit der Gemeinschaftsschule in Deutschland – über die Grundschulzeit hinaus über acht Schuljahre hinweg gemeinsam lernen. Da auch in Österreich – ebenso wie in Deutschland – die Bildungsnähe des Elternhauses einen besonders großen Einfluss auf die Bildungswegentscheidung nach Klasse 4 hat, ist eine wesentliche Intention der Modellschule, durch das längere gemeinsame Lernen aller Kinder mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen.

Damit wird zahlreichen Forschungsergebnissen Rechnung getragen, die belegen, dass Schulsysteme, in denen Kinder in unterschiedliche Bildungsgänge aufgeteilt werden, ein niedrigeres Maß an Chancengerechtigkeit aufweisen. Die Schule der 10-bis 14-Jährigen orientiert sich darüber hinaus an erfolgreichen Schulsystemen, in denen hohe Leistung und Chancengerechtigkeit gleichwertige Qualitätskriterien sind. Sehr beeindruckend war die abschließende Hospitation in einer fächerübergreifenden, jahrgangsgemischten Unterrichtsstunde.

In Südtirol informierten sich die Lehrkräfte anschließend in Sterzing über die in Italien bereits seit 40 Jahren praktizierte Inklusion und den gemeinsamen Unterricht aller Kinder bis zur Oberschule. Während verschiedener Hospitationen in der fünfjährigen Grundschule, der dreijährigen Mittelschule und der fünfjährigen Oberschule konnten sich die Teilnehmenden ein umfassendes Bild machen, wie Inklusion tatsächlich gelingen kann. Angesichts der in unseren Schulen weitestgehend völlig unzureichenden Ausstattung inklusiver Rahmenbedingungen zeigten sich die deutschen Lehrkräfte besonders beeindruckt von der materiellen und vor allem auch der personellen Ausstattung der Schulen.

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