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Tarifrunde der Länder vor dritter Verhandlungsrunde

Beschäftigte packen am Nikolaustag die Streikrute aus

In Baden-Württemberg streiken mehr als 2.000 angestellte Lehrkräfte, pädagogische Assistent*innen, Heimerzieher*innen, Hochschulangestellte und studentisch Beschäftigte für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Landesweit haben am Nikolaustag heute rund 2.000 Beschäftigte aus dem gesamten Landesdienst an den Warnstreiks von Verdi und GEW teilgenommen, darunter auch viele angestellte Lehrkräfte, pädagogische Assistent*innen, Heimerzieher*innen, Hochschulangestellte und studentisch Beschäftigte. Kundgebungen und Demonstrationen fanden in Stuttgart, Karlsruhe und Ravensburg statt. Insgesamt beteiligten sich in dieser Woche 4.000 Beschäftigte an den Warnstreiks in Baden-Württemberg.

„Heute haben die Beschäftigten die Streikrute für die Arbeitgeber ausgepackt. Und die wird ausgepackt bleiben, sollten die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde weiter einen Abschluss verweigern, der für die Kolleg*innen einen Ausgleich für die hohen Verluste durch die Inflation der letzten Jahre bringt. Sollten weiter Streiks notwendig sein, werden wir die Streiks an den öffentlichen und privaten Schulen, die nach dem Ländertarif zahlen, ausweiten“, sagte Farina Semler, stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, auf der Kundgebung in Stuttgart.

Monika Stein, Landesvorsitzende der GEW, unterstrich am Rande eines Gespräches im Kultusministerium die Bedeutung der Tarifrunde für die Schulen: „Klar streiken unsere Kolleg*innen mit allem Recht für ein besseres Gehalt. Aber sie streiken auch für eine bessere Bildung. Wer das PISA-Trauma überwinden, ein sozial-gerechtes Bildungssystem schaffen und die Schulen krisenfest machen möchte, der muss gute Arbeitsbedingungen mit attraktiven Gehältern sicherstellen. Auch die Landesregierung sollte das begriffen haben und sich in Potsdam innerhalb der TdL für einen guten Abschluss stark machen.“

In der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei den Ländern fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Sie orientieren sich dabei auch am Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD) im Frühjahr 2023. Außerdem kämpfen die Gewerkschaften für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, um deren Gehälter und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Die dritte und möglicherweise entscheidende Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) findet am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam statt. Verdi leitet dort die Verhandlungen für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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Kontakt
Martin Schommer
Referent für Tarif-, Beamten- und Sozialpolitik
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