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Frühkindliche Bildung

GEW kritisiert Freigabe des Erprobungsparagrafen für Kitas

Kita-Träger sollen schon bald neue Modelle erproben können – unter anderem neue Öffnungszeiten, neue Betreuungsangebote, andere Gruppenstrukturen und den Einsatz von Nicht-Fachkräften. Die GEW warnt davor, diesen Weg einzuschlagen.

(Foto: shutterstock/GEW)

Das Land hat entschieden, die erweiterten Maßnahmen des Kitagesetzes um zwei weitere Jahre fortzuführen. Sogenannte geeignete Personen können demnach weiterhin Fachkräfte ersetzen und mehr Kinder in die Gruppen aufgenommen werden.

„Der Fokus wird bei diesen Maßnahmen auf die Betreuung und Aufsicht der Kinder gerichtet, nicht auf den anspruchsvollen Erziehungs- und Bildungsauftrag, den Kitas haben“, kritisierte GEW-Landesvorsitzende Monika Stein schon vor Wochen die Entscheidung des Landes. Dass nun aber auch noch der vom Städtetag geforderte „Erprobungsparagraf“ freigegeben werde, gäbe sehr zu denken.

„Es kann doch nicht sein, dass mit jedem Jahr das Kitagesetz ein wenig flexibler wird. Wenn das die Antwort auf den Fachkräftemangel ist, werden wir in Zukunft keine Mindeststandards mehr in den Kitas haben“, mahnte die GEW-Landeschefin.

Die Gesetzgebungsreform zum Erprobungsparagrafen soll bis Ende November abgeschlossen sein. Dann können Kita-Träger in Absprache mit den Verantwortlichen vor Ort neue Modelle erproben. Im Gespräch waren neue Öffnungszeiten, neue Betreuungsangebote, andere Gruppenstrukturen und Nicht-Fachkräfte, die auf den Personalschlüssel angerechnet werden können.

Die GEW warnt davor, diesen Weg einzuschlagen. „Kitas müssen professionell bleiben und entlastet werden. Nur so können pädagogisch qualifizierte Fachkräfte gewonnen und gehalten werden. Und Pädagog*innen brauchen wir, denn sie sind es, die für die Qualität in den Kitas sorgen“, sagte Stein.

Kontakt
Heike Herrmann
Referentin für Jugendhilfe und Sozialarbeit
Telefon:  0711 21030-23
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