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Grundschulen im roten Bereich

Was Lehrkräfte jetzt wollen, um Lernerfolge nachhaltig zu ermöglichen

Die grundlegende Bildung ist von besonderer Bedeutung: Versäumnisse in diesem Bereich lassen sich später kaum ausgleichen. Deshalb ist unser Ziel, dass die Grundschulen eine entsprechende Ausstattung erhalten. Teile uns jetzt deine Ideen mit!

Lehrkräfte an Grundschulen müssen zu viele Aufgaben in zu wenig Zeit bewältigen. Zu diesem Ergebnis kommen unzählige Studien zur Arbeitsbelastung. Lehrkräfte an Grundschulen sind überlastet (PDF), sie arbeiten permanent im roten Bereich.

Die Arbeit an den Grundschulen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert. Der Anteil an Aufgaben – über die Kernaufgabe „Unterricht“ hinaus – wächst stetig:

  • In der Grundschule werden mit großer Selbstverständlichkeit alle Kinder gemeinsam unterrichtet.
  • Die Grundschule ist die Schulart mit der größten Heterogenität.
  • Sie ist die einzige Schulart ohne fest im Pflichtbereich verankerte Stunden zur Differenzierung. Die „Poolstunden“ sind abhängig von den Ressourcen des jeweiligen Staatlichen Schulamts.
  • Sie ist die Schulart mit der geringsten Besoldung und dem höchsten Deputat.
  • Der Lehrkräftemangel verschärft die Problematik.

Dabei kommt der Grundschule als Schule der grundlegenden Bildung besondere Bedeutung zu. Versäumnisse in diesem Bereich lassen sich später – wenn überhaupt – nur unter enormem Ressourceneinsatz ausgleichen.

Ziel muss es daher sein, die Grundschulen so auszustatten, dass sie ihrem Kernauftrag auch gerecht werden können!

„Unterschiedlichkeit und Vielfalt als Chance anzusehen und damit jedem Kind gerecht werden, das ist ein Kernanliegen der baden-württembergischen Grundschule.“ (Bildungsplan 2016 für die Grundschule)

Die Corona-Pandemie hat die Situation an den Grundschulen noch erheblich verschärft. Lehrkräfte und Schulleitungen arbeiten seit Jahren dauerbelastet und nun schon seit über einem Jahr unter weiter erschwerten Bedingungen im roten Bereich. Diese Tatsache wird vom Dienstherrn billigend in Kauf genommen.

Unser Ziel: Grundschulen raus aus dem roten Bereich!

Wir wollen mehr Zeit für:

  • differenzierenden Unterricht und Inklusion,
  • Schul- und Unterrichtsentwicklung,
  • pädagogisch wertvolle Ganztagsangebote,
  • Sprachförderung und
  • präventive Arbeit in sozial herausfordernden Lagen.

Wir wollen gute Arbeitsbedingungen durch:

  • geeignete Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung,
  • multiprofessionelle Teams zur Bewältigung vielfältiger Aufgaben und
  • eine ausreichende Vertretungsreserve.

Wir wollen eine bessere Ausstattung durch:

  • die Orientierung an einen zukunftsweisenden und an die aktuellen Erfordernisse angepassten Grundschulunterricht,
  • eine Ausweitung der räumlichen und sächlichen Ressourcen,
  • die Anpassung des Lehramtsstudiums an das Sekundarlehramt,
  • die Erhöhung der Besoldung („JA13“ – A 13 auch für Grundschullehrkräfte) und
  • kleinere Lerngruppen.

Kurzfristige Vorgaben, Kontrolle und Sonntagsreden helfen uns nicht weiter! Lehrkräfte an Grundschulen wollen Vertrauen und Fürsorge, Unterstützung und Wertschätzung!

Gemeinsame Aktion von GEW und Grundschulverband: Jetzt mitmachen!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Grundschulverband Baden-Württemberg machen in einer gemeinsamen Aktion auf die Situation an den Grundschulen aufmerksam. Aktionszeitraum ist vom 12. Juni bis 12. Juli 2021.

Wir haben nach den Pfingstferien ein gemeinsames Positionspapier (PDF), ein Plakat (PDF) und Postkarten (PDF) an die Schulen geschickt.

Mit Hilfe der Postkarten könnt ihr im Kollegium eure Forderungen an das Kultusministerium formulieren und an uns zurücksenden. Im Anschluss an den Aktionszeitraum werden wir mit der neuen Kultusministerin Theresa Schopper in Kontakt treten und unsere Forderungen übermitteln.

Um noch mehr Öffentlichkeit zu erreichen, freuen wir uns über kurze Berichte und vor allem Bilder zu schulinternen Aktionstagen. Jetzt mitmachen und die Fotos (bitte im Querformat) sowie die Zustimmungserklärung (PDF) an internet(at)gew-bw(dot)de schicken!

Beispiel-Motive für die Fotos:

  • Alle Kolleginnen und Kollegen unterrichten einen Tag lang in Rot gekleidet.
  • Das Kollegium organisiert einen Infotisch zum Thema und formuliert gemeinsam Forderungen an das Kultusministerium.
  • Es entsteht ein Foto mit Statements aus dem Kollegium.

Unter allen Schulen, die uns Fotos von solchen Aktionen zur Veröffentlichung in den Medien der GEW Baden-Württemberg (unter anderem Homepage, Social Media und Mitgliederzeitschrift b&w) zusenden, verlosen wir rote Bälle.

Als Höhepunkt der Aktion planen wir am 7. Juli 2021 von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr eine digitale Veranstaltung mit Prof. Dr. Sabine Martschinke: Grundschulbildung unter Bedingung der Pandemie – und danach? (PDF) Anmeldung bis spätestens 3. Juli 2021 an: edgar.bohn(at)gsv-bw(dot)de.

Wir freuen uns auf eure rege Teilnahme an der Aktion „Grundschulen im roten Bereich“!

Kontakt
Ricarda Kaiser
Stellvertretende Landesvorsitzende