Die GEW in Baden-Württemberg zeigt sich mehr als zufrieden mit der Streikwoche im Südwesten. „Unsere Mitglieder haben sich von Regen, Schnee und Kälte in dieser Woche nicht vom Streiken abhalten lassen. Sie haben zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen von ver.di klar gemacht, dass die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung am Verhandlungstisch aufgeben sollten. Ich kann den Arbeitgebern nur empfehlen, sich über Ostern zu besinnen und endlich ein Angebot vorzulegen. Die Streiks heute sind ein prima Wochenabschluss“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg.
Den Auftakt der Streikwoche setzten die Beschäftigten des öffentlichen Diensts in Stuttgart und Rastatt. Am Montag, den 19. März 2018, haben sie sich nicht von den frostigen Temperaturen vom Streik abhalten lassen. Auf der Kundgebung in Rastatt verdeutlichte GEW-Mann Alfred Uhing, dass der Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst selbstverschuldet sei. „Wer Beschäftigte halten und für die Zukunft gewinnen möchte, der muss höhere Löhne zahlen – das ist eine einfache wie wahre Rechnung“, sagte er.
Betroffen waren neben Kitas der Nahverkehr, Kliniken, Abfallwirtschaft, Stadtverwaltungen und Bauhöfe und Arbeitsagenturen. Am Dienstag, den 20. März 2018, haben insgesamt rund 1.000 Streikende in Ulm, Reutlingen und Tübingen, Stuttgart, Pforzheim, Waiblingen sowie in Emmendingen die Arbeit niedergelegt.
Im Laufe der Woche gingen die Tarifbeschäftigten im ganzen Land auf die Straßen.
Heute wurde unter anderem in Kitas in Stuttgart, im Ostalbkreis und in Schwäbisch Gmünd gestreikt. In Karlsruhe wurde die ganze Stadt bestreikt. Dort haben sich viele Kolleginnen und Kollegen aus Kindertagesstätten und anderen Jugendhilfeeinrichtungen beteiligt, viele Kitas blieben geschlossen.
Warnstreiks mahnen Arbeitgeber zur Besinnung
„Wir empfinden es als ziemliche Provokation, wenn ausgerechnet die Vertreter der reichsten Kommunen am lautesten jammern Damit bringt der Kommunale Arbeitgeberverband auch die gegen sich auf und in den Streik, die bisher noch an eine gute Lösung am Verhandlungstisch geglaubt haben. Wir raten ihnen im eigenen Interesse, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen, sondern sich im Arbeitgeberlager für eine kräftige Lohnerhöhung mit sozialer Komponente einzusetzen“, so ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross.
Die GEW fordert gemeinsam mit ver.di und den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes sechs Prozent, mindestens jedoch 200 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes. In der zweiten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber anders als in den vorrangegangen Tarifrunden kein Angebot vorgelegt.
Die Verhandlungen werden am 15. und 16. April in Potsdam fortgesetzt.